Als Wärmeversorger wollen wir die Wärmewende voranbringen. Wichtigstes Ziel: die Reduzierung von klimaschädlichen CO2-Emissionen. Dazu entwickeln die Stadtwerke Verden Konzepte für den Ausbau der notwendigen Infrastruktur. Das ist gut für die Umwelt, die Region und für unsere Lebensqualität.
Die Versorgungsstruktur von morgen gestalten
Eine kommunale Wärmeversorgung mit klimafreundlichen Wärmenetzen hat viele Vorteile. Sie ermöglichen es, ganze Stadtteile zentral mit Wärme zu versorgen – effizient, zuverlässig und ressourcenschonend. Statt vieler Einzelheizungen setzen die Stadtwerke Verden auf moderne Technik wie Blockheizkraftwerke (BHKW), die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen.
In unseren Biowärme-Anlagen wird CO2-neutrales Biogas und im Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess eingesetzt. Hier wird die Energie aus den klimaschonenden Einsatzstoffen in sogenannten Blockheizkraftwerken (BHKW) gleichzeitig in Strom und Wärme umgewandelt. Den dort erzeugten Strom speisen wir in das Stromnetz ein und leisten damit einen wichtigen Teil zum Gelingen der Energiewende. Die Biowärme transportieren wir über Nahwärmeleitungen an unsere Kunden vor Ort. BHKW zählen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 % zu den effizientesten Energieerzeugungsanlagen.
Unsere Wärmenetze und Wärmelösungen
Die Stadtwerke Verden betreiben vier Wärmenetze und Biowärme-Anlagen
Allerquartier
Wohnquartier „Flüsseviertel“
Wohngebiet Fuhrenkamp
Heizhaus am Landkreis
Im Neubaugebiet in Hutbergen zeigt das Projekt „Allerquartier“, wie eine moderne Quartiersversorgung aussieht. Mit dem KfW-Effizienzhaus-Standard 40 erfüllt das Quartier höchste Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit.
Dezentrale Energieversorgung mit Blockheizkraftwerk
Im Zentrum des Quartiers steht eine Energiezentrale mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und einem Spitzenlastkessel. Diese Anlage versorgt die 63 Wohneinheiten – darunter Reihenhäuser, Mehrfamilien- und Seniorenhäuser – über ein Nahwärmenetz mit Wärme. Gleichzeitig wird Strom erzeugt, der vor Ort genutzt wird. Ein großer Pufferspeicher sorgt dafür, dass der Spitzenlastkessel nur bei Bedarf zum Einsatz kommt (derzeit unter 5% der Einsatzzeit).
Photovoltaik und nachhaltige Energieversorgung
Zur weiteren Reduzierung des Energieverbrauchs wurden die Reihenhäuser mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Die Stadtwerke Verden pachten die benötigte Dachfläche und betreiben die Anlagen selbst, sodass für die Bewohner kein zusätzlicher Aufwand entsteht. Die Kombination aus BHKW und Photovoltaik gewährleistet eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung.
Energieeffiziente Bauweise nach KfW-Standard 40
Der KfW-Effizienzhaus-Standard 40 ist ein Gebäudestandard für besonders energieeffiziente Wohngebäude in Deutschland. Die Zahl "40" bezeichnet dabei den maximal zulässigen Primärenergiebedarf des Gebäudes im Vergleich zu einem gesetzlich definierten Referenzgebäude (Effizienzhaus 100 nach Gebäudeenergiegesetz, GEG). Dieser Standard wird durch eine Kombination aus hochwertiger Wärmedämmung, moderner Heiztechnik und dem Einsatz erneuerbarer Energien erreicht.
Starke Partnerschaft für klimafreundliche Energieversorgung
In Zusammenarbeit mit der Allerquartier GmbH setzen die Stadtwerke Verden ein Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung und zeigen, wie moderne Technik und durchdachte Planung zu einem zukunftsfähigen Wohnquartier führen können. Während die Allerquartier GmbH verantwortlich ist für die Entwicklung des neuen Baugebiets im Stadtteil Hutbergen, sorgen die Stadtwerke Verden für einen reibungslosen Betrieb der Wärmeversorgungsanlagen. Ein 24/7 erreichbares Serviceteam in direkter Nähe bietet schnelle Hilfe bei Störungen.
Im Verdener Flüsseviertel sorgt ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk für wohlige Wärme in den Wohnhäusern. Das Besondere: Die Anlage arbeitet mit zertifiziertem Bioerdgas und nutzt das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung – das bedeutet, dass bei der Wärmeerzeugung gleichzeitig Strom produziert wird. Die erzeugte Wärme gelangt mit bis zu 88 Grad Celsius über ein zwei Kilometer langes Nahwärmenetz direkt zu den Haushalten. Zwei zusätzliche Heizkessel springen an besonders kalten Tagen ein und garantieren eine lückenlose Versorgung. So wird nicht nur das Klima geschont, sondern auch die Lebensqualität im Quartier gesteigert.
Im Wohngebiet Fuhrenkamp betreiben die Stadtwerke seit 2012 ein weiteres Blockheizkraftwerk inklusive Spitzenlastkessel – in enger Zusammenarbeit mit der Kreisbau Verden. Vier große Wohnblöcke mit insgesamt 72 Wohneinheiten werden über ein Nahwärmenetz mit ökologischer Wärme versorgt. Das BHKW erzeugt zudem rund 140.000 Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Für die Bewohner bedeutet das: stabile Betriebskosten, kein technischer Aufwand und ein verlässlicher Service, denn Wartung und Instandhaltung übernimmt komplett das Stadtwerke-Team.
Bereits 1998 ging das Heizhaus an der Lindhooper Straße als eines der ersten Holzheizwerke der Region in Betrieb – damals im Rahmen der EXPO 2000. Heute steht dort ein modernes Blockheizkraftwerk, das nach einer umfangreichen Modernisierung im Jahr 2017 die alte Holztechnik ersetzt hat. Es versorgt nicht nur die Gebäude der Kreisverwaltung, sondern auch das Erlebnisbad Verwell, eine Grundschule, ein Autohaus und weitere Einrichtungen mit Wärme. Der erzeugte Strom fließt direkt in den Betrieb des Schwimmbads – ein gelungenes Beispiel für effiziente Doppelnutzung von Energie.
Technische Daten des Heizhauses
Standort
Lindhooper Straße
Betriebsaufnahme
1999 (umbau der Erzeuger 2017)
Elektrische Leistung
200 kW
Thermische Leistung
260 kW (Spitzenlastkessel 2,3 MW)
Brennstoff
Biogas für BHKW und Erdgas für die Spitzenlastkessel